- Dozent:in: Sabina Dhein
GLOBALE THEATERHISTORIEN II
Globale Theaterhistorien II – Theater und Staat
In diesem Seminar konzentrieren wir uns auf die Entwicklung des Theaters in der Zeit von 1500 bis 1900. Im Zentrum steht die Frage, wie sich die jeweiligen Regierungsepochen und Machtsysteme auf das Theater auswirkten. Inwieweit beeinflussten sie Stoffwahl, Spielweisen, betriebliche Strukturen?
Wie war das Verhältnis von Theater und Staat in England zur Zeit Shakespeares, in Frankreich zur Zeit Molières? Wie entwickelte sich das Theater in Italien, Spanien und in Deutschland? Wir blicken auch nach Asien, denn in China und Japan entstehen neue Theaterformen und Rollentypen.
Ziel des Seminars ist es, einen Überblick der gesellschaftlichen und kulturgeschichtlichen Entwicklungen zu vermitteln. Dies geschieht anhand der gemeinsamen Lektüre und Interpretation dramatischer und theoretischer Texte.
Voraussetzung zum Erwerb von Leistungsnachweisen ist regelmäßige Teilnahme sowie die inhaltliche Vorbereitung der einzelnen Seminare.
- Dozent:in: Benjamin Sprick
Die Kolonisierung der Zeit – Raum, Körper, Kapital
Die geläufige Hypothese, dass die weltweite Expansion des Kapitalismus in dem Moment an ihre immanente Grenze stoßen würde, in dem sie sich global etabliert hat und den gesamten Erdball umfasst, muss offensichtlich korrigiert werden. Denn auch, wenn aktuelle Imperialismen an traditionellen Formen territorialer Ausweitung festhalten, sind sie doch insgesamt in ein neues Stadium eingetreten, das weniger einer extensionalen Logik des Raums, als einer intensiven Dynamik der Zeit zu gehorchen scheint. Durch Techniken der Spekulation und Verschuldung etwa, okkupiert das kapitalistische System die Zukunft seiner Subjekte. Die Zeit wird kolonisiert, indem alle erwirtschafteten ›Gewinne‹ im Zeichen eines Kredits erscheinen, dessen Begleichung ins Unbestimmte verschoben ist. Mikrotechnologien der Überwachung und »intensive Kontrollen« (Anne Sauvagnargues) dringen in diesem Zusammenhang in die Fugen des Alltagslebens ein, um die Körper abzutasten und einem »Zeitregime der beständigen Beschleunigung« (Hans-Joachim Lenger) zu unterwerfen.
Das Seminar fragt hier nach Möglichkeiten von ästhetischer Unterbrechung und künstlerischer Intervention, wobei das aktuelle Ineinanderspiel von ›Raum‹, ›Körper‹ und ›Kapital‹ ebenso thematisch wird, wie eine unlängst von Joseph Vogl vorgeschlagene »Artistik des Schwarzmalens«. Den theoretischen Bezugspunkt bilden Texte von Autor*innen, die gemeinhin dem französischen Poststrukturalismus zugerechnet werden (Manola Antonioli, Gilles Deleuze, Michel Foucault, Félix Guattari, Luce Irigaray, Anne Sauvagnargues u.a.).
- Dozent:in: Sabina Dhein
Globale Theaterhistorien I
Globale Theaterhistorien I – Kultisches Theater
Das dreisemestrige Seminar überblickt die theaterhistorischen und –ästhetischen Entwicklungen der verschiedenen Kontinente. Das Theater wird dabei immer in Bezug zu den jeweiligen gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten gesetzt. Dies geschieht anhand der gemeinsamen Lektüre und Interpretation dramatischer und theoretischer Texte. Nach Möglichkeit wird durch Beispiele aktueller Inszenierungen der Gegenwartsbezug diskutiert.
Wir verfolgen die Entwicklung des Theaters von den oral performances vor der Erfindung der Schrift bis hin zu den ausdifferenzierteren Formen der performativen Kunst wie der griechischen Tragödie, des japanischen No-Spiels oder des indischen Sanskrit-Theaters. Die Entstehung des Theaters aus dem kultisch-religiösen lässt sich an den mittelalterlichen Passionsspielen Europas genauso ablesen wie am Taz’ieh, dem schiitischen Trauerritual, das noch heute im Iran praktiziert wird.
- Dozent:in: Sabina Dhein
Dramaturgie Szenisches Projekt I WS 21/22
Das Seminar bereitet inhaltlich auf das erste Szenische Projekt vor, das zu Beginn des Sommersemesters 2022 stattfinden wird.
Im Zentrum stehen die Autoren Eugene O'Neill und Arthur Miller.
Die Regiearbeit konzentriert sich auf psychologische Figurenführung und die Arbeit mit Schauspieler:innen.